Homeoffice: Aus der Not- wird eine Wunschlösung
02.08.2021
46 Prozent der Mieterinnen und Mieter arbeiten während der Pandemie zeitweise oder vollständig aus dem Homeoffice – und 81 Prozent von ihnen planen, es auch nach der Coronakrise in ihr Arbeitsleben zu integrieren. Das ergab der „Servicemonitor Wohnen Extra“ des Beratungsunternehmens Analyse & Konzepte immo.consult.
Für den „Servicemonitor Wohnen Extra“ befragte das Unternehmen im April 2021 1.000 Mieterinnen und Mieter aus ganz Deutschland. Das Ergebnis: Mehrheitlich gaben die Befragten an, eine gute oder unveränderte Stimmung im Homeoffice zu haben. Und nur 17 Prozent können sich grundsätzlich nicht vorstellen, auch nach der Pandemie zu Hause zu arbeiten.
Den Großteil der Befragten traf der Wechsel ins Homeoffice unvorbereitet: So arbeiteten nur sechs Prozent der befragten Mieterinnen und Mieter bereits vor der Coronakrise von zu Hause aus. Insgesamt waren 40 Prozent durch die Pandemie bedingt im Homeoffice.
6 Prozent gaben an, nicht die ausreichenden technischen Möglichkeiten zu haben – obwohl die Tätigkeit selbst das Homeoffice zuließe.
Arbeitgebende sollten sich ein Stimmungsbild machen
42 Prozent der im Homeoffice Arbeitenden bemerken durch die neue Arbeitssituation keine Veränderung ihrer Stimmung, 35 Prozent sprechen sogar von einer positiven Grundstimmung. Demgegenüber stehen allerdings 23 Prozent, bei denen sich das Arbeiten negativ auf die Psyche auswirkt. „Diese Zahl sollten Arbeitgebende ernstnehmen und sich proaktiv mit den Sorgen und Nöten ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befassen. Ein gutes Instrument bieten hier anonyme Mitarbeiterbefragungen, mit denen sich ein umfassendes Bild zeichnen lässt“, sagt Anja Hesse von Analyse & Konzepte immo.consult.
Jedes Homeoffice ist anders
So unterschiedlich wie die Wohnungen und Lebensverhältnisse der Mieterinnen und Mieter sind auch die Voraussetzungen für das Homeoffice: Nur 31 Prozent der Befragten haben ein extra Arbeitszimmer, 46 Prozent richteten sich einen Arbeitsplatz in einem Wohn- oder Schlafraum ein. 23 Prozent arbeiten nicht vom Schreibtisch aus, sondern aus der Küche, vom Sofa oder im Bett.
45 Prozent der Befragten, die im Homeoffice arbeiten, haben ihre Wohnung für sich allein. 16 Prozent wohnen mit Menschen zusammen, die ebenfalls von zu Hause arbeiten. Und da die Pandemie zeitweise auch Besuche von Kindertagesstätten und Schulen unmöglich macht, vereinbaren 30 Prozent das Homeoffice mit der Betreuung schulpflichtiger Kinder, 16 Prozent mit der nicht schulpflichtiger Kinder.
Homeoffice soll Teil des Arbeitslebens bleiben
Die Mehrheit der Befragten hat das Arbeiten im Homeoffice zu schätzen gelernt und plant, es auch weiterhin in das Arbeitsleben zu übernehmen – wenn auch nur teilweise. 19 Prozent gaben an, auch nach der Pandemie vollständig von zu Hause arbeiten zu wollen. Die überwiegende Mehrheit präferiert das Homeoffice allerdings nur für einige Tage (38 Prozent) oder unregelmäßig/bei Bedarf (24 Prozent). Nur 17 Prozent möchten vollständig zur alten Arbeitsweise zurück.
„Das zeigt: Aus der Notlösung Homeoffice ist eine Wunschlösung geworden“, erklärt Anja Hesse. „Gleichzeitig ist es wichtig, dass Arbeitgebende auch im Homeoffice ihrer Pflicht nachkommen, für die Gesundheit und das Wohlergeben ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu sorgen.“
Über den „Servicemonitor Wohnen“:
Seit zwölf Jahren veröffentlicht Analyse & Konzepte alle zwei Jahre den Servicemonitor Wohnen. Er untersucht, was Mieterinnen und Mietern im Kontakt mit ihrem Vermieter besonders wichtig ist und wie sich ihre Wünsche verändern. Aufgrund der Coronapandemie hat Analyse & Konzepte 2021 den „Servicemonitor Wohnen Extra“ als ergänzende Befragung durchgeführt. Ansprechpartnerin: Anja Hesse, hesse@analyse-konzepte.de.