Monatliche Verbrauchsinformationen: Bürokratiemonster oder echter Ansporn?
16.06.2022
Monatliche Verbrauchsinformationen: Bürokratiemonster oder echter Ansporn?
Der Sommer steht vor der Tür. Die Heizungen in der Wohnung und im Büro bleiben kalt. Doch das Thema Heiz- und Verbrauchskosten ist aktueller denn je. CO2 einsparen, uns und den Planeten retten und dazu beitragen, dass die Abhängigkeit von russischem Öl und Gas beendet werden kann – das sind große Ziele, die durch viele kleine und große Maßnahmen (hoffentlich) erreicht werden können. Ein Schritt sind die monatlichen Verbrauchsinformationen in Bezug auf Heizung und Warmwasser, die Vermieter ihren Mieterinnen und Mietern gemäß Heizkostenverordnung seit Januar 2022 zur Verfügung stellen müssen – sofern es in den Wohnungen fernauslesbare Zähler gibt. Aber erreichen diese Informationen die Mieterinnen und Mieter tatsächlich? Und wenn ja: Welchen Einfluss haben sie auf das persönliche Verbrauchsverhalten?
Zu diesen Fragen möchten wir Ihnen einen Einblick in die ersten Ergebnisse unseres „Servicemonitors Wohnen“ 2022 geben und wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.
Der „Servicemonitor Wohnen“ ist eine zweijährliche deutschlandweite, repräsentative Umfrage unter Mieterhaushalten. 2022 wurde sie im April durchgeführt. Zu diesem Zeitpunkt gaben 61 Pro-zent der Mieterinnen und Mieter an, dass sie noch keine monatlichen Verbrauchsabrechnungen erhalten hätten. 22 Prozent der Befragten sagten, dass sie die Informationen per Post bekommen, 19 Prozent per E-Mail und 6 Prozent zum Download.
Deutlicher Einfluss auf das Heizverhalten
56 Prozent der Mieterinnen und Mieter, die bereits monatliche Verbrauchsinformationen erhalten, erklären, dass sie nun bewusster heizen. 26 Prozent versuchen, weniger oder sogar gar nicht mehr zu heizen. Bei 18 Prozent haben die Informationen keinen Einfluss auf das eigene Verhalten.
Von denjenigen Mieterinnen und Mietern, die noch keine unterjährigen Verbrauchsinformationen bekommen, wünschen sich 66 Prozent detailliertere Informationen zu den Energiekosten ihrer Wohnung. 63 Prozent interessieren sich für den Energieverbrauch und 48 Prozent hätten gern nähere Auskünfte über die CO2-Emissionen im Zusammenhang mit ihrer Wohnung.
Wissen wirkt – beim Einsatz von Infografiken und Farbe umso mehr
Das Wissen um den Energieverbrauch hat also einen Einfluss auf das Verhalten der Mieter:innen. Dieser Effekt kann durch die Wohnungsunternehmen noch weiter unterstützt werden. Dabei spielt die Darstellung des Verbrauchs eine große Rolle: Statt textlastiger Bleiwüsten und Tabellen bieten sich farbige Infografiken an, die das Verstehen der Daten erleichtern und sie in einen Zusammenhang setzen: Verbrauche ich mehr oder weniger als der Durchschnitt der Haushalte in meinem Wohnblock? War der diesjährige Dezember genauso kalt wie im letzten Jahr? Mit zusätzlichen In-fos und einer ansprechenden Darstellung punkten Sie bei Ihren Mieter:innen und können gleichzeitig Nachhaltigkeitsziele verfolgen.
Sie möchten wissen, wie Ihre Darstellung der Verbrauchsinformationen bei Ihren Mieter:innen ankommt? Dann fragen Sie sie! Gerne unterstützen wir Sie bei der Durchführung einer Fokusgruppe oder eines Workshops mit den Mieter:innen, um deren genauen Informationsbedarf auch hinsichtlich der Gestaltung von Verbrauchsinformationen zu analysieren.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg auf Ihrem unternehmensspezifischen Weg und freuen uns, wenn Sie uns berichten, wie die Verbrauchsinformationen bei Ihren Mieter:innen ankommen und welche Darstellungsideen Sie umsetzen.
Ihr Team von Analyse & Konzepte immo.consult
P.S. Unser Tipp des Monats
Energiesparen wir zu Ur-Großmutters Zeiten:
Die Kochkiste! Lesen Sie hier, welchen Trick unsere Ur-Großmütter Mitte des 19. Jahrhunderts in der Küche genutzt haben, um Geld und auch Zeit zu sparen.
Schon mal etwas von Green Nudging gehört? Oft bedarf es nur einen kleinen Anstupser um Ihr Unternehmen klimafreundlicher zu machen.